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16. Mai 2012

SPD Kreisvorstand zu Gespräch bei der AOK in Esslingen



Dieter Kress, Geschäftsführer der AOK im Bezirk Neckar-Fils, und sein Stellvertreter Thomas Schneider sprachen mit den Mitgliedern des Kreisvorstands der SPD Esslingen über die aktuellen gesundheitspolitischen Themen sowie die Krankenhausstrukturen im Landkreis Esslingen.

Thomas Schneider gab zu Beginn der Sitzung einen kurzen Einblick in die Arbeit der AOK Baden-Württemberg und insbesondere im Raum Neckar-Fils. Mit ihren 303.000 Versicherten hier in der Region und damit einem Marktanteil von 43 Prozent ist jeder zweite Bürger Kunde der AOK. Großes Interesse fand bei den Anwesenden das vorgestellte Hausarztprogramm der AOK, bei dem im Mittelpunkt das Arzt-Patienten-Verhältnis steht. Der Hausarzt verpflichtet sich hierbei unter anderem zur Teilnahme an speziellen Weiterbildungen und fungiert für den Patienten als Lotse durch das Gesundheitssystem.
„Wir begrüßen es sehr, dass die AOK als größter gesetzlicher Krankenversicherer neue Instrumente nützt, um die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Das Hausarztprogramm zeigt, dass das nicht immer mehr Geld kosten muss“, sagte SPD-Kreisvorsitzender Wechsler.

Kritisch äußerte sich AOK-Geschäftsführer Kress zur Gesundheitspolitik im Bund. Das Versorgungsstrukturgesetz würde zu keiner Steigerung der Qualität und Effizienz in der medizinischen Versorgung führen. Dagegen würde eine höhere Bürokratisierung drohen. „Wir brauchen stattdessen mehr regionale Entscheidungskompetenzen und eine bessere Vernetzung der Versorgungsangebote“, so Kress weiter. Als weiteren Gesprächspunkt wurde die Krankenhausstruktur im Landkreis Esslingen  diskutiert. AOK-Geschäftsführer Dieter Kress betonte, für die AOK und ihre Versicherten seien Erhalt und Ausbau hoher Versorgungsqualität für die Krankenhäuser im gesamten Landkreis Esslingen von höchstem Interesse. 

Sonja Spohn, die Vorsitzende der SPD im Kreistag betonte, dass aufgrund des verschärften Wettbewerbs im Krankenhausbereich und zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine umfassende Bedarfs- und Strukturplanung erforderlich sei. „Einfach das Plochinger Klinikum dicht zu machen, ist weder ökonomisch, noch politisch eine sinnvolle Lösung.“
Der SPD-Kreisvorsitzende Michael Wechsler unterstützte das bisherige Vorgehen der SPD-Kreistagsfraktion in der Diskussion über die Zukunft der Kreiskliniken und betonte die Notwendigkeit, dass eine Gesamtkonzeption auf eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen Kreiskliniken sowie Städtischer Klinik Esslingen abzielen müsse. „Für die Bürger im Kreis sind zwei Aspekte wichtig: Zum einen wollen sie eine möglichst wohnortnahe Versorgung im Notfall und zum anderen für planbare Operationen eine qualitativ hochwertige Behandlung in der Region.“ Ein technisch-medizinisches Wettrüsten in unmittelbarer Nachbarschaft erhöhe nur die Kosten, nicht aber die Behandlungsqualität.

Die stellvertretende Kreisvorsitzende und Regionalrätin Bettina Frick  mahnte deshalb ergänzend an, dass man bei den Gesprächen über die Zukunft der Krankenhäuser und den Erhalt der Versorgungsstrukturen sich auch über eine Zusammenarbeit über die Landkreisgrenzen hinaus Gedanken machen müsse. „Man sollte damit nicht warten bis der Kostendruck so hoch ist, dass nur noch Standortschließungen übrig bleiben.“