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07. Februar 2012

SPD zum Krankenhaus Plochingen: Viele Fragen, wenig Antworten



Wechsler: „Keine Schnellschüsse“

Der Vorstand des SPD-Kreisverbandes Esslingen setzte sich bei seiner letzten Sitzung in Wendlingen mit der aktuellen Strukturdebatte bezüglich der Kreiskliniken auseinander. Fazit der Diskussion im Kreisvorstand war, dass die bis jetzt öffentlich gewordene Faktenlage keinerlei Rechtfertigung dafür gebe, eine derart schwerwiegende und unumkehrbare Entscheidung wie die Schließung des Plochinger Krankenhauses zu treffen.

„Der in der Öffentlichkeit entstandene Eindruck, das Kreiskrankenhaus Plochingen sei ursächlich für das Defizit bei den Kreiskliniken verantwortlich, ist nach unserer Einschätzung falsch“, sagte der Kreisvorsitzende Michael Wechsler. „Wer das Kostenproblem zum entscheidenden Kriterium macht, darf keine Schnellschüsse abgeben. Sonst heißt es bald: Krankenhaus weg, Geld trotzdem weg.“ Es gebe noch zu viele offene Fragen, bevor man vernünftig entscheiden könne.

Von der Geschäftsführung der Kreiskliniken will die SPD vor allem folgende fünf Fragen beantwortet haben:
  1. Warum werden die Ergebnisse des Konsolidierungskonzeptes, das vom Aufsichtsrat beschlossen wurde, nicht abgewartet?
  2. Warum werden in der Strukturdebatte, die ja für den gesamten Kreis gelten muss, der gesamte Filderraum und das Städtische Klinikum Esslingen nicht mit einbezogen?
  3. Wie soll es gelingen, bei einer notwendigen zügigen Umsetzung des neuen Konzepts, Investitionen im zweistelligen Millionenbereich zu finanzieren und gleichzeitig Kosten zu senken?
  4. Müssen erhaltene Landeszuschüsse möglicherweise zurück gezahlt werden und hat die Geschäftsführung belastbare Zahlen über Höhe und Zeithorizont zukünftiger Investitionen in Millionenhöhe?
  5. Gibt es ein Konzept für die Weiterbeschäftigung des Plochinger Klinik-Personals und welche Lösungen gibt es für die Nachnutzung der Gebäude?
 
Wechsler betonte, die SPD verweigere sich weder einer Kosten- noch einer Strukturdebatte. Aber die Grundlage einer solchen Diskussion müsse die Darlegung aller Fakten sein sowie die Offenlegung der Ursachen für die finanziellen Defizite.

Für die SPD im Kreis ist es nicht nachvollziehbar, dass ein intaktes, allseits anerkanntes und wirtschaftlich arbeitendes Krankenhaus geschlossen werden soll, ohne dass die Kernprobleme des gegenwärtigen Defizits damit gelöst werden.